Das Glücksspiel birgt immer Risiken, vor allem für Spieler, die aufgrund exzessiven Verhaltens gefährdet sind, in eine Abhängigkeit zu geraten.
In einem zunehmend regulierten Markt sind daher strenge Kontrollmechanismen erforderlich, um problematisches Spielverhalten frühzeitig zu erkennen und präventiv darauf zu reagieren. Ein Beispiel für ein modernes Kontrollsystem ist das Monitoring-System von insic, das auf Echtzeit-Datenüberwachung setzt, um Risikospieler zu identifizieren und zu schützen.
Echtzeit-Überwachung von Spielerprofilen und Zahlungen
Die Echtzeit-Überwachung von Spielerprofilen, Zahlungen und Spieltransaktionen ist das Kernstück des insic Monitoring-Systems. Dieses System prüft sämtliche Spielbewegungen und sucht automatisch nach Anzeichen für potenziell problematisches Verhalten. Durch die Implementierung der sogenannten Marker-of-Harm, also von Warnzeichen für problematisches Spielverhalten, werden Spieler, die riskante Muster aufweisen, schneller und zuverlässiger identifiziert.
Die Überwachung greift bei Spielern, die eine Erhöhung ihres Einsatzlimits auf über 1.000 Euro beantragen. Diese Erhöhung ist oft ein Indikator dafür, dass ein Spieler sein Verhalten möglicherweise nicht mehr vollständig kontrollieren kann und in ein riskantes oder abhängiges Verhalten abrutschen könnte. Die von den Aufsichtsbehörden geforderten Monitoring-Maßnahmen schreiben daher vor, Spielerprofile in solchen Fällen besonders genau zu beobachten und bei Bedarf entsprechende Warnungen auszugeben.
Regulatorische Vorgaben und Anpassungen
Die Regeln und Rahmenbedingungen, die das insic Monitoring-System einhält, werden von den Aufsichtsbehörden als Teil der sogenannten Nebenbestimmungen zur Veranstaltererlaubnis definiert. Diese Nebenbestimmungen sind Vorgaben, an die sich Glücksspielveranstalter halten müssen, wenn sie in bestimmten Märkten tätig sein möchten. Zu diesen Vorgaben gehört unter anderem die Verpflichtung, Marker-of-Harm zu nutzen, um gefährdete Spieler zu identifizieren.
Darüber hinaus dürfen die Aufsichtsbehörden eigene Metriken und Kriterien hinzufügen, um das System an regionale oder länderspezifische Anforderungen anzupassen. Diese flexible Anpassung ist entscheidend, da das Glücksspielrecht in vielen Ländern variieren kann und unterschiedliche Standards im Bereich des Spielerschutzes gelten.
Detektion verdächtiger Aktivitäten in Echtzeit
Ein besonderer Vorteil des insic Monitoring-Systems ist seine Fähigkeit, verdächtige Aktivitäten in Echtzeit zu erkennen und zu speichern. Das System durchsucht fortlaufend den Datenstrom nach auffälligen Mustern, die auf problematisches Spielverhalten hinweisen könnten. Diese „Warnungen“ sind spielerbezogen und werden im System gespeichert, um später ausgewertet und aggregiert zu werden.
Durch die Zusammenführung verschiedener Warnungen, die ein Spieler im Laufe der Zeit ausgelöst hat, erstellt das System ein umfassendes Risikoprofil. Diese Risikoprofile helfen den Betreibern, gezielt einzugreifen und die entsprechenden Spieler zu kontaktieren oder zu sperren, bevor sich das Spielverhalten weiter verschlimmert.
Die Warnungen werden anschließend auf einem Kanban-Board dargestellt, das eine klare und strukturierte Bearbeitung der Fälle ermöglicht. Durch diese visuelle Darstellung können Mitarbeiter die wichtigsten Fälle priorisieren und gezielt bearbeiten. Im Bedarfsfall erfolgt die Weiterleitung der gesammelten Informationen an die zuständige Aufsichtsbehörde, die dann über weitere Maßnahmen entscheiden kann.
Dynamische Visualisierung im Dashboard
Die insic Dashboard-Technologie präsentiert die Ergebnisse der Echtzeit-Überwachung auf eine moderne, dynamische und interaktive Weise. Die Visualisierungen im Dashboard bieten eine benutzerfreundliche und intuitive Oberfläche, die es den Betreibern ermöglicht, alle relevanten Informationen auf einen Blick zu erfassen.
Die Darstellung über das Dashboard erlaubt es den Betreibern, gezielt auf bestimmte Warnungen oder Risikoprofile zuzugreifen und die notwendigen Maßnahmen schnell zu ergreifen. Das interaktive Design unterstützt eine schnelle und effiziente Entscheidungsfindung und stellt sicher, dass potenzielle Problemfälle nicht unentdeckt bleiben. Die Technologie ermöglicht es außerdem, auf neue Entwicklungen im Spielverhalten sofort zu reagieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Von der GGL festgelegte Überwachungsmetriken
Die Glücksspielaufsichtsbehörde (GGL) hat eine Reihe spezifischer Metriken definiert, die zur Überwachung der Spieler genutzt werden. Diese Metriken basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und bewährten Methoden zur Erkennung problematischen Spielverhaltens. Zu den Rahmenkriterien, die die GGL vorgibt, zählen unter anderem:
- OASIS Spielersperren: Spieler, die bereits in das OASIS-Sperrsystem aufgenommen wurden, stehen unter verstärkter Beobachtung. Das System erkennt automatisch, ob ein Spieler gesperrt wurde, und reagiert entsprechend.
- Einzahlungen und Verluste an Limits: Spieler, die hohe Einzahlungen tätigen oder ihre Verluste ein bestimmtes Limit überschreiten, werden als potenziell gefährdet eingestuft. Diese Spielerprofile werden besonders aufmerksam überwacht.
- Einsatz unterschiedlicher Zahlungsmethoden: Die Nutzung mehrerer Zahlungsmethoden kann ein Hinweis auf problematisches Spielverhalten sein, da Spieler möglicherweise versuchen, ihre Aktivitäten zu verschleiern.
- Inhalte und Struktur von Spielsessions: Ungewöhnliche Muster in der Dauer und Intensität von Spielsessions können ebenfalls auf ein riskantes Verhalten hindeuten.
Durch die Einhaltung dieser Metriken sorgt das Monitoring-System dafür, dass kein Spieler durch das Raster fällt. Sobald ein Spieler mehr als zwei Marker-of-Harm auslöst, wird dies den Aufsichtsbehörden gemeldet. Die Behörden können daraufhin gegebenenfalls eine Sperre des Spielers verfügen, um ihn zu schützen und problematisches Verhalten einzudämmen.
Vergleichsgruppen für Spieler ohne Limit-Erhöhung
Neben der Überwachung von Spielern mit hohen Einsatzlimits berücksichtigt das System auch Spieler, die keine Erhöhung ihrer Einsatzgrenze beantragt haben. Hierzu wird der jeweilige Spieler mit anderen Spielern einer Vergleichsgruppe abgeglichen. Dies ermöglicht eine realistische Einschätzung des Verhaltens, ohne dass unbemerkt problematische Spielmuster übersehen werden.
Die Vergleichsgruppen helfen dabei, auch Spieler ohne besonders hohe Einsätze zu identifizieren, die dennoch auffällige Verhaltensweisen an den Tag legen. Diese Methode stellt sicher, dass alle Spieler, unabhängig von ihrem Einsatzlimit, angemessen überwacht und geschützt werden.
Technologische Innovationen: DataPiping und Reactive Programming
Das insic Monitoring-System setzt auf moderne Technologien, um eine schnelle und zuverlässige Datenverarbeitung zu gewährleisten. Durch den Einsatz von DataPiping und Reactive Programming können große Datenmengen effizient verarbeitet und ausgewertet werden.
Die Nutzung von React Dashboards im Frontend ermöglicht eine dynamische und interaktive Benutzeroberfläche, die es den Betreibern erlaubt, auf alle wichtigen Informationen in Echtzeit zuzugreifen. Administratoren können die Schwellwerte und Kriterien der vorbereiteten Metriken individuell festlegen, um das System an die jeweiligen Bedürfnisse und Vorgaben anzupassen.
Fazit: Ein neues Zeitalter der Spielerüberwachung
Das insic Monitoring-System stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Überwachung von Glücksspielern dar. Durch die Kombination von Echtzeit-Datenanalyse, intelligenten Risikoprofilen und modernen Technologien wird das System zu einem wichtigen Instrument im Spielerschutz. Die von der GGL festgelegten Metriken sorgen dafür, dass problematische Verhaltensweisen frühzeitig erkannt und gemeldet werden, um gefährdete Spieler zu schützen.
Das innovative Dashboard und die flexible Anpassung an individuelle Anforderungen ermöglichen den Betreibern eine effiziente und gezielte Überwachung. Damit trägt das insic Monitoring-System nicht nur zum Schutz der Spieler bei, sondern verbessert auch die Sicherheit und Transparenz im gesamten Glücksspielsektor.