Die Rolle der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL)

Recht & Gesetz

Geschrieben von:

Marius

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Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) hat sich als zentrale Koordinierungsstelle für alle Beteiligten im Online-Glücksspielmarkt etabliert. Die Behörde strebt an, die Perspektiven und Anforderungen verschiedener Interessengruppen in die Glücksspielregulierung einzubringen und somit eine solide Grundlage für die Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrags zu schaffen.

Um diesem Ziel gerecht zu werden, setzt die GGL auf einen offenen und kontinuierlichen Dialog, der alle relevanten Akteure einbezieht – von der Glücksspielindustrie über Präventionsinstitutionen bis hin zu Vertretern der Suchthilfe.

Breiter Dialog für effektive Glücksspielregulierung

Die GGL versteht den Austausch mit verschiedenen Stakeholdern als essenziellen Bestandteil einer effektiven Glücksspielregulierung. Neben dem regelmäßigen Kontakt zur Glücksspielindustrie nimmt der Dialog mit Präventionsverbänden und -institutionen eine zentrale Rolle ein.

Dies ermöglicht es der Behörde, präzise Einblicke in die Präventionsarbeit im Bereich Online-Glücksspiel zu gewinnen und deren Erkenntnisse gezielt in gesetzliche Maßnahmen zu integrieren. Als aufsichtführende Behörde verfolgt die GGL das Ziel, gesetzliche Vorgaben mit Blick auf die Bedürfnisse der Bevölkerung und die Herausforderungen im Online-Glücksspielmarkt effektiv umzusetzen.

Treffen der GGL mit Landeskoordinatoren

Landeskoordinatoren für Suchtprävention und Suchthilfe der verschiedenen Bundesländer. Diese Landeskoordinatoren fungieren als zentrale Schnittstellen in den Bereichen Prävention, Suchthilfe und Suchtforschung.

Zudem geben sie politische Impulse an die zuständigen Länder, die in die Entwicklung und Umsetzung von Präventionsmaßnahmen einfließen. Der gemeinsame Austausch dient dabei nicht nur der Abstimmung, sondern auch der kontinuierlichen Weiterentwicklung präventiver Ansätze und Maßnahmen zur Bekämpfung der Glücksspielsucht.

Einblicke in Erfahrungen und Risikoprofile

Im Fokus des Treffens standen insbesondere die Erkenntnisse der Expertinnen und Experten aus der Präventionsarbeit und Behandlung von Glücksspielsucht. Dabei wurden verschiedene Risikoprofile von Spielenden im Bereich Online-Glücksspiel erörtert. Besonders hervorgehoben wurden die Unterschiede zwischen Online-Sportwetten und Online-Automatenspielen, da beide Formen unterschiedliche Risikofaktoren aufweisen.

Die Diskussion drehte sich um die Frage, inwiefern bestimmte Wettarten, insbesondere Live-Sportwetten, ein höheres Suchtrisiko mit sich bringen und somit gezielte Präventionsmaßnahmen erforderlich machen. Solche Erkenntnisse sind für die GGL von zentraler Bedeutung, um Maßnahmen zur Prävention passgenau auf die jeweiligen Zielgruppen auszurichten.

Fortschritte und Herausforderungen

Ein weiterer Schwerpunkt des Treffens lag auf den Standards und Fortschritten in der automatisierten Früherkennung von Glücksspielsucht. Diese Früherkennungssysteme basieren auf spezifischen Verhaltensmustern, den sogenannten „Markers of Harm“, die auf problematisches oder süchtiges Spielverhalten hinweisen.

Die Definition allgemeingültiger Standards stellt jedoch eine Herausforderung dar, da die Entwicklung problematischen Spielverhaltens bei jedem Menschen unterschiedlich verläuft. Die Implementierung solcher Systeme erfordert daher eine enge Zusammenarbeit zwischen den Glücksspielanbietern, wissenschaftlichen Einrichtungen und der GGL. Die GGL hat eigene Markers of Harm entwickelt, die verpflichtend von den Anbietern angewendet werden müssen.

Diese Marker sind klar quantifizierbar und basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen sowie der Expertise der GGL im Bereich Suchthilfe. Während des Treffens erläuterte die Behörde die Kriterien, nach denen diese Marker eingesetzt werden, und wie sie kontinuierlich weiterentwickelt werden, um eine wirksame Früherkennung zu gewährleisten. Die Landeskoordinatoren steuerten wertvolle Erfahrungen aus der Praxis bei und halfen, die Standards zur Früherkennung zu optimieren.

Die Rolle der Markers of Harm im Spielerschutz

Markers of Harm umfassen spezifische Verhaltensmerkmale und Muster, die auf problematisches Spielverhalten hinweisen können. Beispiele hierfür sind ungewöhnlich hohe Einzahlungslimits oder exzessive Spielzeiten innerhalb kurzer Zeiträume.

Diese Indikatoren helfen nicht nur, gefährdete Personen frühzeitig zu identifizieren, sondern ermöglichen auch die Entwicklung gezielter Präventionsmaßnahmen. Die GGL legt hierbei großen Wert auf die regelmäßige Evaluation dieser Marker und passt sie an die aktuellen Entwicklungen im Online-Glücksspielmarkt an. Ziel ist es, einen effektiven Schutz der Spielenden zu gewährleisten und die Risiken für ein problematisches Spielverhalten so weit wie möglich zu reduzieren.

Zusammenarbeit und Ausblick

Am Ende des Treffens waren sich die Vertreterinnen und Vertreter der GGL sowie die Landeskoordinatoren einig, dass ein regelmäßiger und offener Austausch eine wichtige Grundlage für den Spielerschutz und die Präventionsarbeit darstellt.

Durch den kontinuierlichen Dialog können Anforderungen und Erkenntnisse aus der Praxis in die gesetzliche Regulierung eingebracht und Präventionsstrategien weiterentwickelt werden. Dieser Austausch ist nicht nur für die Gestaltung von Präventionsmaßnahmen entscheidend, sondern auch für die praktische Umsetzung und Durchsetzung gesetzlicher Regelungen im Bereich des Online-Glücksspiels.

Fazit

Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) nimmt eine zentrale Rolle in der Prävention und Regulierung des Online-Glücksspiels in Deutschland ein. Durch die enge Zusammenarbeit mit Landeskoordinatoren, Präventionsinstitutionen und der Glücksspielindustrie gelingt es der GGL, fundierte Einblicke in die Präventionsarbeit zu gewinnen und diese Erkenntnisse gezielt in die Regulierung einzubringen.

Der kontinuierliche Austausch aller Beteiligten ist ein entscheidender Schritt, um die Prävention von Glücksspielsucht nachhaltig zu stärken und die gesetzlichen Rahmenbedingungen fortlaufend zu optimieren. Die GGL stellt sich der Herausforderung, den Spielerschutz zu verbessern und zugleich einen verantwortungsvollen Umgang mit Glücksspiel zu fördern – ein Ziel, das nur durch gemeinschaftliche Anstrengungen erreicht werden kann.

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