Der Gründer und Besitzer der Merkur Group wird am 26. August 90 Jahre alt. Paul Gauselmann, eine herausragende Persönlichkeit in der Welt der Automatenindustrie, gründete 1957 die Merkur Group und legte damit den Grundstein für ein Unternehmen, das heute als einer der führenden Anbieter von Geldspielautomaten in Deutschland gilt.
Zunächst wagte er den Schritt, sich als Aufsteller von Musikautomaten selbstständig zu machen, was als Geburtsstunde der Merkur Group gilt. In den ersten Jahren führte Paul Gauselmann diese Tätigkeit nebenberuflich aus, während er hauptberuflich als Fernmelderevisor arbeitete.
Im Jahr 1964 entschied er sich dann, seine Anstellung aufzugeben, um sich vollständig auf sein aufstrebendes Unternehmen zu konzentrieren. Diese Entscheidung erwies sich als wegweisend, denn in den darauffolgenden Jahrzehnten entwickelte sich die Merkur Group zu einem der erfolgreichsten und innovativsten Unternehmen der Branche.
Der Anfang der Automaten-Revolution
Schon früh erkannte Paul Gauselmann das ungenutzte Potenzial von Unterhaltungsautomaten. Seine Neugier und Technikbegeisterung, die sich schon in seiner Kindheit zeigte, als er alte Radios reparierte und Altmetall sammelte, ließ ihn das Bedürfnis der Menschen nach neuen und spannenden Unterhaltungsmöglichkeiten erkennen.
Besonders in der Nachkriegszeit war der Wunsch nach Ablenkung und Freude groß, und Gauselmann verstand, wie wichtig das Spielen für die Menschen war. Er setzte sich zum Ziel, innovative Automaten zu entwickeln, die weit über die einfache Wiedergabe von Musik hinausgingen.
Mit der Entwicklung seines ersten eigenen Geldspielgeräts in den 1970er Jahren legte er den Grundstein für den späteren Erfolg. Dieses Gerät stieß auf große Begeisterung und markierte einen Wendepunkt für die Branche.
Der große Durchbruch kam mit dem vollständig selbst entworfenen Geldspielsystem „Merkur B“, das 1976 auf den Markt kam. Dieses Gerät zeichnete sich durch seine fortschrittliche Technik, seine hohe Benutzerfreundlichkeit und sein ansprechendes Design aus. Es war eines der ersten Geräte, das nicht nur eine hohe technische Qualität bot, sondern auch ein Spielerlebnis, das die Menschen fesselte und begeisterte.
Der Erfolg dieses Geräts zeigte, dass Paul Gauselmann nicht nur ein talentierter Techniker, sondern auch ein kluger Geschäftsmann war, der die Bedürfnisse seiner Kunden genau verstand.
Innovation und Expansion
Mit dem „Merkur Disc“ setzte Paul Gauselmann 1977 einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung von Geldspielautomaten. Der Wechsel von den traditionellen Walzen zu drehenden Scheiben war eine technische Revolution, die das Spielerlebnis radikal veränderte.
Die neuen Maschinen waren nicht nur innovativ in ihrer Funktionsweise, sondern auch ästhetisch ansprechend und zogen die Aufmerksamkeit der Spieler auf sich. Der Erfolg dieser Innovation war so groß, dass innerhalb kurzer Zeit 40.000 Exemplare des „Merkur Disc“ verkauft wurden. Dieser Triumph trug maßgeblich dazu bei, dass die Marke Merkur europaweit bekannt wurde und sich als führender Anbieter von Geldspielautomaten etablierte.
In den 1980er Jahren expandierte die Merkur Group weiter, indem Gauselmann die ersten Merkur-Spielstätten eröffnete. Diese wurden im Stil von Drei-Sterne-Hotels gestaltet und boten den Gästen ein luxuriöses Spielerlebnis in einer komfortablen Umgebung. Dieses Konzept war neu und zog schnell viele Kunden an.
In den folgenden Jahren expandierte die Merkur Group nicht nur innerhalb Deutschlands, sondern auch international. Besonders in Großbritannien konnte das Unternehmen eine starke Marktposition aufbauen. Durch strategische Partnerschaften und Übernahmen wurde das Unternehmen zu einem globalen Akteur in der Glücksspielbranche.
Der Schritt in die digitale Welt
Mit der zunehmenden Digitalisierung und dem Aufstieg des Internets erkannte Paul Gauselmann schnell die Chancen, die sich im Bereich des Online-Glücksspiels boten. Unter seiner Führung begann die Merkur Group in den 2000er Jahren, in Online-Casinos, digitale Geldspielgeräte und Sportwetten zu investieren.
Diese Expansion stellte sicher, dass das Unternehmen auch in einem der am schnellsten wachsenden Segmente der Glücksspielindustrie präsent war. Der Einstieg in den Bereich der Sportwetten erwies sich als besonders erfolgreich, da das Unternehmen sowohl physische Wettbüros als auch Online-Plattformen etablierte.
Durch diese Modernisierung blieb die Merkur Group an der Spitze der Branche und konnte ihr Wachstum weiter vorantreiben.
Soziales Engagement und kulturelles Erbe
Neben seinem unternehmerischen Erfolg engagierte sich Paul Gauselmann auch stark im sozialen Bereich. Im Jahr 1999 gründete er gemeinsam mit seiner Frau die Gauselmann Stiftung, die bis heute Millionen von Euro an gemeinnützige Projekte spendet.
Die Stiftung unterstützt insbesondere soziale Einrichtungen in der Region Ostwestfalen-Lippe, aber auch darüber hinaus. Paul Gauselmann ist besonders stolz darauf, Projekte wie den Bau von Kindergärten, die Modernisierung von Krankenhäusern und die Förderung von Bildungseinrichtungen zu unterstützen.
Sein soziales Engagement zeigt, dass er nicht nur ein erfolgreicher Geschäftsmann, sondern auch ein Mensch mit einem großen Herzen ist, der seine Erfolge dazu nutzt, das Leben anderer zu verbessern. Ein besonderes Beispiel für sein kulturelles Engagement ist die Restaurierung des 500 Jahre alten Schlosses Benkhausen. Dieses historische Gebäude wurde von Paul Gauselmann erworben und aufwendig restauriert.
Heute dient das Schloss als Schulungszentrum, Tagungshotel und Veranstaltungsort für Kunst und Kultur. Es ist ein Symbol für seine Verbundenheit mit der Region und seine Vision, kulturelle Werte zu bewahren und zu fördern.
Blick in die Zukunft
Auch mit 90 Jahren ist Paul Gauselmann noch aktiv in der Führung der Merkur Group. Er hat jedoch dafür gesorgt, dass das Unternehmen auch für die Zukunft gut aufgestellt ist. Seine Söhne sind mittlerweile in das Unternehmen integriert, und es wurden Strukturen geschaffen, um den langfristigen Fortbestand des Familienunternehmens zu sichern.
Darüber hinaus hat Paul Gauselmann angekündigt, einen großen Teil seines Privatvermögens in seine Stiftung zu überführen, um sicherzustellen, dass auch in Zukunft zahlreiche gemeinnützige Projekte realisiert werden können. Sein Engagement für die Allgemeinheit und seine langfristige Vision zeigen, dass er nicht nur an den Erfolg seines Unternehmens, sondern auch an das Wohl der Gesellschaft denkt.
Paul Gauselmann bleibt ein herausragendes Beispiel für unternehmerischen Erfolg, Innovation und soziale Verantwortung. Sein Lebenswerk hat die Glücksspielbranche nachhaltig geprägt, und sein Beitrag zur Gesellschaft ist von unschätzbarem Wert. Wir wünschen Paul Gauselmann weiterhin alles Gute und ein langes, erfülltes Leben.
Fazit
Paul Gauselmann ist eine herausragende Persönlichkeit, die es geschafft hat, ihre Leidenschaft für Technik und Innovation in ein weltweites Imperium zu verwandeln. Von den bescheidenen Anfängen als Musikautomatenaufsteller bis hin zur Schaffung eines der führenden Unternehmen in der Glücksspielindustrie – seine Vision, sein Mut und sein unternehmerischer Weitblick prägen die Branche bis heute.
Dabei geht es ihm jedoch nicht nur um geschäftlichen Erfolg. Sein starkes soziales und kulturelles Engagement, manifestiert in der Gauselmann Stiftung und der Restaurierung des Schlosses Benkhausen, zeigt seine tiefe Verbundenheit mit seiner Heimat und seinem gesellschaftlichen Verantwortungsbewusstsein.
Mit der Integration seiner Söhne in das Unternehmen und der langfristigen Planung für die Zukunft hat Paul Gauselmann das Fundament dafür gelegt, dass die Merkur Group auch in den kommenden Jahrzehnten erfolgreich bleibt.
Sein unermüdlicher Einsatz für Innovation, seine Hingabe für seine Region und sein fortwährendes soziales Engagement machen ihn zu einem Vorbild, nicht nur in der Geschäftswelt, sondern auch als Mensch. Paul Gauselmann hat ein beeindruckendes Lebenswerk geschaffen, das weit über die Spielautomaten hinausgeht und vielen Menschen zugutekommt.