Hua Hin könnte schon bald zum Mittelpunkt eines revolutionären Unterhaltungsprojekts in Thailand werden. Nach einer Reihe von öffentlichen Anhörungen, die vom 2. bis zum 18. August 2024 stattfanden, zeigt sich eine breite Unterstützung und ein starkes Interesse an der Errichtung eines integrierten Resorts außerhalb von Bangkok. Besonders Hua Hin rückt dabei in den Fokus, doch auch andere Städte wie Phuket, Chiang Mai, Chonburi und Rayong werden als mögliche Standorte diskutiert.
Dieses Projekt könnte eine grundlegende Veränderung in Thailands Glücksspielgesetzen einleiten. Ziel ist es, nicht nur ein Casino, sondern einen umfassenden Entertainment-Komplex zu schaffen, der Touristen aus aller Welt anzieht und gleichzeitig die wirtschaftlichen Vorteile auf das gesamte Land verteilt. Hua Hin, bereits jetzt als Luxusdestination bekannt, könnte von dieser Entwicklung erheblich profitieren.
Von Bangkok nach Hua Hin: Ein Umdenken bei der Standortwahl
Die ursprünglichen Pläne sahen vor, einen solchen Entertainment-Komplex in Bangkok zu errichten. Doch durch die Ergebnisse der Anhörungen wurde deutlich, dass es sinnvoller ist, diesen wirtschaftlichen Vorteil auf mehrere Regionen zu verteilen.
Hua Hin bietet sich durch seine erstklassige Infrastruktur, seine Lage und seinen Ruf als gehobenes Urlaubsziel ideal an. Durch diese Entwicklung könnte der Tourismus in Hua Hin einen zusätzlichen Schub erhalten, während Bangkok durch seine bestehende Attraktivität ohnehin weiterhin Touristen anzieht.
Neben Hua Hin sind auch andere touristisch gut erschlossene Regionen wie Phuket und Chiang Mai im Gespräch, die durch ihre landschaftliche Schönheit und kulturellen Highlights internationale Gäste begeistern. Chonburi und Rayong bieten hingegen den Vorteil einer bereits vorhandenen Nähe zur Hauptstadt und einem etablierten wirtschaftlichen Umfeld.
Gesetzliche Neuausrichtung: Vom Casino zum integrierten Resort
Die Pläne für das Entertainment-Projekt bringen auch eine umfassende Neuausrichtung der thailändischen Glücksspielgesetze mit sich. Eine wesentliche Änderung ist der Vorschlag, das bisherige „Casino-Gesetz“ in ein „Integriertes Resort-Gesetz“ umzubenennen.
Damit soll signalisiert werden, dass es nicht nur um Glücksspiel, sondern um eine breit gefächerte Unterhaltung für Touristen und Einheimische geht. Dazu gehören unter anderem große Veranstaltungszentren, Museen, Wettrennbahnen sowie Bereiche, in denen die thailändische Kultur gefördert wird.
Ein zentraler Punkt der Diskussion ist die Einbindung der lokalen Bevölkerung in die Entscheidungsprozesse. Es wurde vorgeschlagen, regionale Komitees zu bilden, die sicherstellen sollen, dass lokale Bedürfnisse und Gegebenheiten bei der Verwaltung der Resorts berücksichtigt werden. Dadurch soll das Projekt nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich nachhaltig gestaltet werden.
Ein breites Spektrum an Unterhaltungsmöglichkeiten
Das geplante Resort wird weit mehr als nur ein Casino sein. Geplant sind große Veranstaltungshallen, in denen Konzerte und Shows stattfinden, Museen, die die Geschichte und Kultur Thailands präsentieren, sowie Pferderennbahnen und andere Sportveranstaltungen.
Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Förderung der thailändischen Kultur. So könnten beispielsweise OTOP-Produkte (One Tambon One Product), handgefertigte Erzeugnisse aus verschiedenen Regionen Thailands, in den Resorts verkauft werden. Dies bietet eine wertvolle Möglichkeit, die kulturelle Vielfalt des Landes einem breiten internationalen Publikum näherzubringen.
Auch sportliche Wettkämpfe und geschicklichkeitsbasierte Spiele sollen Teil des Angebots sein, während der Vorschlag für Online-Glücksspiele nach wie vor kontrovers diskutiert wird. Die Integration von Online-Casinos stößt auf Widerstand, da hierbei Sicherheits- und Regulierungsbedenken eine zentrale Rolle spielen.
Eigentümerstruktur und Arbeitsmarkt
Ein weiteres heiß diskutiertes Thema ist die Eigentümerstruktur der geplanten Casinos. Der derzeitige Vorschlag sieht vor, dass thailändische Staatsbürger zwischen 30 und 51 Prozent der Anteile an den Casinos halten müssen. Zudem soll gewährleistet werden, dass mindestens 80 Prozent der Arbeitskräfte aus Thailand stammen.
Diese Regelungen zielen darauf ab, die wirtschaftlichen Vorteile im Land zu halten und sicherzustellen, dass die lokale Bevölkerung direkt von den Entwicklungen profitiert.
Soziale Auswirkungen und Maßnahmen gegen Spielsucht
Neben den wirtschaftlichen Vorteilen des Projekts wird auch über die möglichen sozialen Auswirkungen von legalen Casinos debattiert. Um potenziellen negativen Folgen wie Spielsucht und sozialen Problemen entgegenzuwirken, wird die Einrichtung eines speziellen Finanzierungsfonds vorgeschlagen.
Dieser Fonds soll Projekte unterstützen, die sich mit den sozialen Herausforderungen auseinandersetzen, die durch Glücksspiel entstehen könnten. Er wird von Experten verwaltet und soll sicherstellen, dass die Lebensqualität in den betroffenen Gemeinden gewahrt bleibt.
Sicherheit und Geldwäscheprävention
Ein weiteres zentrales Thema der Diskussionen sind Sicherheitsbedenken, insbesondere im Hinblick auf Geldwäsche und andere illegale Aktivitäten, die im Zusammenhang mit Casinos stehen könnten.
Die thailändische Regierung plant daher, die rechtlichen Strukturen zu stärken und die Durchsetzung von Gesetzen zu intensivieren, um solchen Praktiken entgegenzuwirken. Geldwäscheprävention und strenge Strafen für Gesetzesverstöße sollen sicherstellen, dass die Casinos in geordneten Bahnen verlaufen.
Fazit: Eine spannende Zukunft für Hua Hin und Thailand
Mit der schrittweisen Entwicklung und möglichen Legalisierung von Casinos steht Thailand an einem Wendepunkt, der das wirtschaftliche und soziale Gefüge des Landes nachhaltig beeinflussen könnte.
Hua Hin, bekannt für seine Luxusresorts und erstklassige Infrastruktur, könnte schon bald im Zentrum dieser neuen Entertainment-Branche stehen. Sollte das geplante Resort Realität werden, könnten nicht nur die Region, sondern ganz Thailand erheblich davon profitieren.
Die Mischung aus internationalem Tourismus, thailändischer Kultur und umfassender Unterhaltung könnte Hua Hin zu einem der begehrtesten Reiseziele in Südostasien machen.