US-Glücksspielanbieter ignorieren Marketing-Richtlinien

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Geschrieben von:

Marius

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Eine aktuelle Untersuchung der University of Bristol hat aufgedeckt, dass die vier führenden US-Unternehmen im Bereich Online-Glücksspiel regelmäßig gegen die brancheninternen Richtlinien zur verantwortungsvollen Vermarktung verstoßen.

Die Studie analysierte die Social-Media-Aktivitäten von BetMGM, DraftKings, ESPN Bet und FanDuel und stellte fest, dass mehr als 1.000 ihrer veröffentlichten Beiträge – etwa 75 Prozent der nicht gesponserten Inhalte auf Plattformen wie Facebook, Instagram, X und TikTok – weder auf Hilfsangebote für problematisches Glücksspiel hinwiesen noch eine Notfall-Hotline aufführten. Diese alarmierenden Ergebnisse werfen Fragen zur Ethik und Verantwortung der Unternehmen auf.

Kritik an der Umsetzung der Marketing-Richtlinien

Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass die von der American Gaming Association (AGA) festgelegten Marketing-Richtlinien von den Glücksspielanbietern in den sozialen Netzwerken weitgehend ignoriert werden. Diese Richtlinien sollen sicherstellen, dass Glücksspiel nicht verharmlost und potenzielle Risiken für die Verbraucher angemessen kommuniziert werden.

Die AGA widersprach jedoch dieser Darstellung und bezeichnete die Schlussfolgerungen der Studie als „unverantwortliche Fehlinterpretation.“ Sie betonte, dass die Branche sich ernsthaft um verantwortungsvolles Marketing bemühe und dass nicht alle Inhalte gleichermaßen bewertet werden sollten.

Rasantes Wachstum der Glücksspielbranche in den USA

In den letzten Jahren hat sich die Glücksspielbranche in den USA rasant entwickelt, insbesondere im Bereich der Sportwetten. Diese sind inzwischen in 38 Bundesstaaten sowie in Washington D.C. legalisiert, was die Konkurrenz unter den Anbietern verschärft.

Um ihr Wachstum zu beschleunigen, setzen die Anbieter verstärkt auf soziale Medien und werben aktiv dafür, Nutzer auf ihre Plattformen zu locken. Diese aggressive Marketingstrategie führt dazu, dass immer mehr Menschen in den Glücksspielsektor einsteigen, oft ohne die damit verbundenen Risiken zu erkennen.

Bedenken hinsichtlich der Verharmlosung von Glücksspiel

Raffaello Rossi, einer der Hauptautoren der Studie, erklärte: „Es scheint, als würden die Unternehmen alles daransetzen, um neue Nutzer zur Anmeldung zu bewegen.“ Er beobachtete, dass die vier Unternehmen täglich durchschnittlich 237 Posts und Anzeigen in sozialen Medien veröffentlichten.

Das Forschungsteam analysierte insgesamt 1.353 Social-Media-Beiträge der vier Glücksspielanbieter, die zwischen dem 29. Juli und dem 4. August veröffentlicht wurden und eine Reichweite von rund 29 Millionen Aufrufen erzielten.

Diese enorme Reichweite zeigt, wie effektiv die sozialen Medien für die Markenbekanntheit genutzt werden können, birgt jedoch auch Gefahren, da viele Beiträge entscheidende Informationen vermissen lassen.Davon verstießen 1.012 Beiträge gegen den Verhaltenskodex der AGA für verantwortungsvolles Marketing. Gleichzeitig wurden 310 bezahlte Anzeigen dieser Unternehmen identifiziert, die alle den Branchenrichtlinien entsprachen.

Anfragen zur Stellungnahme blieben von FanDuel und BetMGM unbeantwortet, während DraftKings und ESPN Bet ebenfalls keine Rückmeldung gaben. Dies wirft die Frage auf, wie ernsthaft die Unternehmen ihre Verantwortung gegenüber den Verbrauchern nehmen.

Fazit

Viele Unternehmen nutzen Social Media immer noch vorwiegend dazu, ihre Plattformen aggressiv zu bewerben, anstatt ihrer Verantwortung im Bereich des verantwortungsvollen Marketings nachzukommen. Trotz klarer Richtlinien, die Verbraucher schützen sollen, werden diese in einem Großteil der Social-Media-Beiträge ignoriert.

Dadurch entsteht ein erhebliches Risiko, insbesondere für gefährdete Gruppen, da Glücksspiel oft verharmlost wird und kaum auf potenzielle Gefahren oder Hilfsangebote hingewiesen wird. Die Ergebnisse dieser Studie sind ein eindringlicher Appell an die Branche, die Marketingpraktiken zu überdenken und die Verantwortung gegenüber ihren Nutzern ernst zu nehmen.

Nur durch verantwortungsvolles Handeln können langfristige Schäden und negative Auswirkungen auf die Gesellschaft vermieden werden.

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